Keine einfachen Lösungen in Sicht

Verkehrssituation in Fischerhude mit Tourismus eng verzahnt „Und so sehen wir betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen“, stellte etwas ratlos Moderator Manfred Kallendorf in Anlehnung an Reich-Ranickis Literatur-Fernsehsendung am Ende der zweistündigen Diskussion fest. Beim jüngsten SPD-Stammtisch ging es um die Verbesserung der Verkehrssituation in Fischerhude. 15 Interessierte diskutierten über den richtigen Weg zu einem akzeptablen Resultat für den Wümmeort.

Ludwig Schwarz, Leiter des seit 2008 aktiven Arbeitskreises „Verkehr“ in Fischerhude, war der Einla-dung gefolgt und führte zu Beginn des Abends in die Thematik ein. Schon 1977 hätte man im Zuge eines Berichts über die Dorferneuerung lesen können, dass „der Ausflugsverkehr … aus dem Kern ferngehalten werden“ muss. Doch geschehen sei eigentlich nichts, auch wenn es in den Folgejahren bis zum heutigen Zeitpunkt immer wieder Vorschläge und Anregungen aus verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen gegeben hätte.

Schwarz listete eine ganze Reihe von Unzulänglichkeiten und teilweise Paradoxien auf, die den „ruhenden Verkehr“ betrafen, wie z. B. die widersprüchlichen Verkehrsschilder zum Parken auf dem Eichhof. Vor allem würden Parkverbotsschilder kaum Beachtung finden. Insgesamt wäre der Autoaus-flugsverkehr an einzelnen Wochenenden für die Einwohner unzumutbar.

Zumindest in diesem Punkt war sich die Runde einig: Der Autoverkehr muss möglichst aus dem Kernort herausgehalten werden. Dazu gehörten auf jeden Fall entsprechend vergrößerte Parkflächen an den jeweiligen Ortseingängen im Süden und im Norden. Möglichkeiten dazu bieten das Sportgelände bzw. ein Platz am Feuerwehrgerätehaus. Eventuell müsse dafür auch ein Rasensportplatz geopfert werden, wie der anwesende Ortsbürgermeister Wilfried Mittendorf meinte. Zudem soll ein entsprechendes Parkleitsystem für größere Akzeptanz dieser Flächen beitragen. Auf der Homepage der Gemeinde müssten diese Parkplätze offeriert und den Kartenherstellern von Navigationsgeräten mitgeteilt werden. Ebenfalls wichtig seien entsprechend attraktive Verbindungswege in den Ortsmittelpunkt, wie die neue SPD-Chefin Gabriele Könnecke bemerkte.

Ob dafür ein wie auch immer geartetes Shuttle-Angebot, eventuell durch entsprechende Informations- und Werbehinweise selbst finanziert, sinnvoll wäre, wie Ortsratsmitglied Helmut Blohm als Vision vorschlug, mag dahingestellt bleiben. Damit könnte auch eine nicht unbedingt erwünschte Ankurbelung der Tourismusaktivität verbunden sein. Genau aus diesem Grund hätte man sich nicht dem Ot-tersberger Touristenverein TOW angeschlossen, der bekanntlich die Stärkung des Fremdenverkehrs zum Ziel habe. Das wiederum kann nur den Geschäftsinhabern gefallen.

Stefan Bachmann wies abschließend darauf hin, dass die Ratsvertreter durchaus gewillt seien, etwas für die Lösung der Probleme zu tun. „Wir haben 6000 Euro in den Haushalt eingestellt, damit eine Politesse für die Einhaltung der StVO und der Ladenöffnungsregeln sorgen kann.“ Möglich, dass mit dieser Maßnahme schon eine gewisse Entspannung eintritt, so ein hoffnungsvoller Gedanke am Schluss.

Manfred Kallendorf, 08.02.12
 

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