



Veit Schüttrumpf als Vorstand der Wind 7 AG, die die Projektierung vornimmt, und Wilfried Mitten-dorf von der beteiligten WümmeWind GmbH erläuterten zunächst Technik, Hintergründe und Historie der neuen Windkraftanlage. Danach mussten aus pragmatischen Erwägungen, die in der Gesellschaftsform einer KG begründet sind, die Anzahl der Kommanditisten, also der Gesellschafter, auf 20 begrenzt werden.
Die kritische Stimme eines Teilnehmers, der anhand von Rechenexempeln nachzuweisen versuchte, dass die wirtschaftliche Kalkulation der neuen WKA auf Sand gebaut ist, blieb eher eine Einzelmeinung. Denn im Gegensatz zur Zeit vor 20 Jahren, als die ersten beiden Micon-Anlagen an dem vorgesehenen Standort geplant wurden, verfüge man jetzt durch die Referenzanlagen rundherum über gesicherte Erkenntnisse der Windverhältnisse, wie Schüttrumpf versicherte.
Einigkeit dagegen herrschte in Bezug auf das Biomasseheizkraftwerk (BMHKW). Die anwesenden Ratsherren Helmut Blohm und Helmut Prossner bestätigten, dass der vorhabenbezogene Bebauungsplan nur dann verabschiedet würde, wenn sich die Firma Buss mit dem Investor einig würde und die entstehende Wärme abnimmt. Die Entscheidung sollte eigentlich Ende April fallen, doch ist darüber bis dato noch nichts bekannt. Bei einer ablehnenden Haltung der Konservenfabrik müsste völlig neu über das Projekt nachgedacht werden. Herauskommen könnte ein neuer Standort oder auch eine völli-ge Abkehr von dem Vorhaben.
Einmal mehr kochten die Emotionen beim Thema Biogasanlage (BENAS) hoch. So reichte die Skala der Meinungen von der Unterstützung dieses umweltfreundlich Strom erzeugenden Betriebes bis hin zur totalen Missbilligung. Während die Befürworter darauf hinwiesen, dass andere Unternehmen im Ort – im Gegensatz zur Forderung gegenüber BENAS – keinerlei Begrenzung ihres Schwerlastverkehres befürchten müssten, trauten die Kritiker hauptsächlich dem Betriebsleiter nicht mehr über den Weg. Sie seien zu oft von seinen Versprechungen enttäuscht worden. Immerhin müsse man zugeben, dass die seit Jahren bemängelten Geruchsimmissionen in letzter Zeit deutlich verringert seien.
Bleibt zu hoffen, dass der Flecken mit seinem neuerlichen Versuch, einen rechtskräftigen Bebauung-plan auf den Weg zu bringen, erfolgreich ist. Mit dem sich daran anknüpfenden städtebaulichen Vertrag ließen sich betriebliche Abläufe festschreiben und damit auch von Seiten des Fleckens kontrollieren. Letztlich hoffte man in der Runde auf eine gedeihliche Zusammenarbeit aller beteiligten Partner.
Manfred Kallendorf, 08.05.12