

Ziel der Arbeit der Mitarbeiter des Wolfcenters ist die Aufklärung über sich wieder in Deutschland ausbreitende Wölfe. Sie sind der Überzeugung, dass es möglich ist, wieder mit freilebenden Wölfen in Deutschland zusammen zu leben – als ein fester Bestandteil der Natur. So sollten auch die 21 Teilnehmer die Welt der Wölfe näher kennenlernen.
Zu Beginn des Besuches wurden die Kinder im Alter von 6 – 13 Jahren mit einem Fragebogen auf Entdeckertour geschickt. In kleinen Gruppen eroberten sie das Gelände und versuchten, die 33 Fragen richtig zu beantworten.
Besonders beeindruckend war die Fütterung der sechs europäischen Grauwölfe, die als Geschwister vom 12. Tag an mit der Milchflasche aufgezogen wurden. Sie sind deshalb den Menschen gegenüber weniger scheu. Die jetzt drei Jahre alten Jungwölfe kämpften um jedes Stück Fleisch, das ihnen vom Aussichtsturm zugeworfenen wurde. Sie fletschten die Zähne, sprangen hoch, drängten ihre Geschwister zur Seite und fingen die Fleischbrocken geschickt noch in der Luft auf.
Nach dieser Raubtierfütterung bekamen auch die Kinder Hunger. Im Trapper-Fort heizte André Herzog den Grill an und legte die Bratwürste auf den Rost. Nach diesem zünftigen Essen und einem Abstecher zum Streichelzoo stand die Kinderführung des Wolfcenters auf dem Programm. Die Teilnehmer erfuhren viel über die von Hand aufgezogenen Wölfe und die Lebensweise der ansonsten sehr scheuen Wölfe.
So lernten sie, dass Wölfe hochsoziale und sehr anpassungsfähige Säugetiere sind, die in einem Familienverband, dem Rudel leben. Die Elterntiere leben monogam zusammen und sind im Besitz eines Territoriums, ihrem Jagdrevier. Dieses Revier ist derart beschaffen, dass es Rückzugsmöglichkeiten bietet und eine ausreichende Nahrungsgrundlage, um sich und ihren Nachwuchs zu ernähren.
Am Verhalten der Tschechoslowakischen Wolfshunde konnten die Kinder den Unterschied zu den „richtigen“ Wölfen erkennen, der sich beispielsweise im Bellen ausdrückt. Des Weiteren werden Waldschafe im Wolfcenter gehalten, um an ihnen zu zeigen, dass ein Herdenschutzhund sie vor eventuellen Angriffen der Wölfe bewahren würde.
Den Abschluss der Führung bildete ein gemeinsames Heulen, um die Wölfe zur „Antwort“ zu bewegen. Dies hat leider nicht geklappt. Trotzdem erlebten die Kinder einen spannenden, interessanten und lehrreichen Tag.
Betreut haben das Programm Brigitte Schwier, Andre Herzog und Gabriele Könnecke aus dem SPD-Ortsverein Ottersberg.
Gabriele Könnecke
01.08.2013