Hallenneubau alternativlos?

Teilnehmer des kommunalpolitischen Stammtisches diskutierten mit Schulleitern und Vereinsvertretern Wie nicht anders zu erwarten, stieß die Thematik „Schulturnhalle – Renovierung oder Neubau“ auf großes Interesse bei den politisch Interessierten. Die Teilnahme der Leiterin des Gymnasiums und des Leiters der Wümmeschule zeigt die Wichtigkeit, die der Frage bei den Schulen beigemessen wird. Vertreten waren mit Thomas Cordes und Helmut Meyer auch der Ottersberger Sportverein.

Die Schulleiter waren auch da.
Die Schulleiter waren auch da.
Interessiertes und engagiertes Publikum

     Als Einstieg ins Thema listete Organisator Manfred Kallendorf in einem kurzen Abriss die vielfältigen Ansätze zur Sanierung der Schulturnhalle auf. Bereits Mitte der achtziger Jahre – rund 20 Jahre nach der Einweihung 1966 – wurden erste ernstzunehmende Klagen über Lüftung, Heizung, Hallenboden und Duschen laut. Eine Temperaturregelung war nur über die Klappfenster möglich. Ein bereits in die mittelfristige Finanzplanung aufgenommener Neubau wurde Anfang 2010 aufgrund der extremen Haushaltssituation auf Eis gelegt.
    
Trotzdem beschäftigten sich Ortsrat und Fachausschuss notgedrungen weiter mit der Sanierung bzw. dem Neubau, der auf der anderen Wümmeseite realisiert werden könnte. Ein spezieller Arbeitskreis mit Vertretern von Schulen, Fraktionen und Verwaltung konstituierte sich Anfang 2013 und kam Ende August zu der mehrheitlichen Empfehlung, einen Neubau anzustreben. Die Begründung lag hauptsächlich in den unkalkulierbaren Risiken, die eine Sanierung mit sich brächte.
    
Vor allem die Schulen machten deutlich, dass selbst bei einer sogenannten „Maximalsanierung“, die auch den Anforderungen der vorgeschriebenen Inklusion genügen würde, immer noch zu wenige Hallenzeiten zur Verfügung stünden. „Wir brauchen auch mehr Hallenkapazitäten, um die Ansprüche der Ganztagstagsschule erfüllen zu können“, so Walter Schlöffel-Pitschke von der Wümmeschule. „Unser Konkurrenzsituation zur IGS in Oyten verlangt auch ein zeitgemäßes Sportangebot“, ergänzte Gabriele Diedrich.
    
Dieser Forderung konnten sich die Vertreter des Sportvereins, Helmut Meyer und Thomas Cordes, nur anschließen. Denn in ihrem Bereich könne manches Angebot nicht verwirklicht werden, weil die Räume fehlten. Eine vielfältige Sportartenpalette sei aber nötig, um den demografisch begründeten Mitgliederschwund zu kompensieren. Das bedinge zwei modern ausgestattete und vor allem teilbare Sporthallen.
    
Doch ob ein solches Projekt finanziell zu stemmen ist, entscheiden letztlich die Finanzpolitiker. Immerhin kämen auf die Schuldensumme von 11,3 Mio. Euro noch knapp zwei weitere hinzu. Auch wenn die Schulbaukasse davon den größten Teil mit einem zinslosen Darlehen übernähme, müssten von der Gemeinde doch regelmäßige Tilgungsraten verkraftet werden. Man darf auf die im Herbst beginnenden Haushaltsberatungen gespannt sein.

     Manfred Kallendorf, 03.09.13