
„Wir sind es dem von den Bürgern getragenen Gemeindehaushalt schuldig, dass die fachlichen Fragen zum qualifizierten Erhalt eines Sporthallenangebots in Ottersberg gewissenhaft zu Ende geprüft werden“, fasste Stefan Bachmann als Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat das Beratungsergebnis zusammen. „Wir als SPD stehen uneingeschränkt für eine zukunftsfähige Sporthalle in Ottersberg!“, betonte er.
Ganz ohne Zweifel weist das seit fast 50 Jahren stehende Gebäude etliche Mängel auf. Doch entbindet dieser Sachverhalt eine Gemeinde nicht von der Aufgabe zu überprüfen, ob – vor allem angesichts der örtlichen Finanzsituation – eine kostengünstigere Sanierung möglich und sinnvoll sei, ergänzte Bachmann.
Unstrittig ist unter allen beteiligten Gruppen, dass der öffentliche Schulstandort in Ottersberg eine zeitgemäße und funktionsgerechte Turnhalle braucht und auch in Zukunft brauchen wird. „Der im Januar auf Initiative der SPD eingerichtete Arbeitskreis hat eindeutige Arbeitsaufträge, die erst konsequent abgearbeitet werden müssen, bevor die Entscheidungsgremien einen Beschluss fassen können“, betonte Bachmann. Es stehe zu viel Geld auf dem Spiel, als dass man bei der bekannten Schuldenlage des Ortes darüber hinweggehen könne.
Zudem sei vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sehr genau zu prüfen, ob die von den meisten Nutzern gewünschte Vergrößerung der Hallenfläche sinnvoll und verantwortbar sei. Vor dem Beschluss für einen (größeren) Neubau sei unbedingt ein Nutzungskonzept zu erstellen, das die erhöhten Investitionen rechtfertige. Dabei seien für die Finanzierung wichtige Fragen zu klären wie z. B.: Wie wirkt sich ein weiterer Ausbau zur Ganztagsschule aus? Lassen sich neben den Sportvereinen weitere Mitnutzerkreise einbeziehen (z.B. freie Seniorensportgruppen)? Ist auch eine kulturelle Nutzung möglich?
„Deshalb habe ich beim Bürgermeister beantragt, den Arbeitskreis ‚Schulturnhalle‘ noch einmal einzuberufen, um den begonnenen Prozess ordnungsgemäß mit einer Empfehlung zum weiteren Verfahren zu Ende zu führen“, stellte Stefan Bachmann klar. Diese Sitzung wird bereits am 6.11.2013 stattfinden.
Die Sozialdemokraten könnten einem Neubau der Halle unter der Voraussetzung zustimmen, dass eine Bedarfs- und Nutzungsanalyse diesen Schritt rechtfertige. Außerdem müssten mit dem Neubau Ergebnisse erzielt werden, die mit einer kostengünstigeren Sanierung der bestehenden Halle nicht zu erreichen wären. Die entsprechende Beschlussvorlage müsste dann im dafür zuständigen Bauausschuss formuliert werden.
„Das Vorhabendarf auf keinen Fall ‚übers Knie gebrochen‘ werden. Wir brauchen eine solide Finanzierungsgrundlage und einen wirtschaftlich vernünftigen Zeitrahmen. Nur so haben wir auch die Möglichkeit, die erforderlichen Rücklagen für die Maßnahme zu bilden“, ergänzte er.
Manfred Kallendorf und Jörg Wilkens, 31.10.13
Dokumente
- „Zukunft der Schulturnhalle bleibt ungewiss – Sanierung oder Neubau – Ottersberger Politik prüft noch / Arbeitskreis enttäuscht über Nullnummer“ (Achimer Kurier vom 01.11.13)
- „‚Fragen gewissenhaft zu Ende prüfen'“ (Kreisblatt vom 01.11.13)
- „‚Der Haushalt wird ausgeglichen sein‘ – Ottersberg befasst sich mit Etatentwurf 2014“ (Kreisblatt vom 01.11.13)