Einbrüche möglichst verhindern

Hauptkommissar Jürgen Moje, Sicherheitsexperte der Polizei, gibt Tipps „Wie kann man sich und sein Eigentum vor Einbrechern schützen?“ Diese Frage stand über dem jüngsten Stammtisch der Ottersberger SPD. Und der Sicherheitsexperte der Polizei, Jürgen Moje, gab bereitwillig Auskunft. In einem kurzweiligen Referat räumte er mit verschiedenen unzutreffenden Vorurteilen auf und gab Ratschläge, wie sich das Einbruchsrisiko merklich verringern lässt.

     Gleich zu Beginn machte Moje deutlich, dass es meistens nicht der materielle Verlust sei, der den Opfern zu schaffen mache, „sondern die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder auch schwerwiegende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können.“ Das gehe im Einzelfall so weit, dass Betroffene ihr Haus verkauften, weil sie mit den psychischen Folgen nicht mehr klarkämen. „Darum sind Alarmanlagen immer nur zweite Wahl, denn diese verhindern keinen Einbruch, sondern zeigen ihn lediglich an“, machte er deutlich.
    
Im Übrigen lebe man in Ottersberg quasi auf einer „goldenen Insel“, denn hier sind die Zahlen der Einbruchstatbestände weit unter dem Durchschnitt im Landkreis Verden und vor allem in Bremen. Der zahlenmäßig starke Anstieg der Einbruchsdelikte im Jahr 2012 sei auf den Wertverfall bei der Beute (Laptop, Handys, Flachbildschirme) zurückzuführen, den die Täter durch häufigere Diebstähle hätten ausgleichen müssen. Aufgrund verstärkter Polizeiaktivitäten könne man aber in diesem Jahr wieder rückläufige Zahlen feststellen.
    
Eingebrochen würde übrigens meistens am Tag im leeren Haus, nicht in der Nacht. Denn nichts fürchteten die Täter mehr, als ein Zusammentreffen mit den Bewohnern. Darum sei es wichtig, den Einbrechern zu suggerieren, dass das Gebäude aktuell bewohnt sei. Das könne durch einen nicht aufgerollten Gartenschlauch im Sommer genauso geschehen wie durch eine nicht weggestellte Schubkarre. „Im Urlaub könnte der Nachbar das leere Carport benutzen“, rät Moje, „und die am Tag heruntergelassenen Rollläden signalisieren den Tätern, dass niemand zu Hause ist.“
    
Fast alle Einbrüche würden übrigens durch Fester oder Terrassentüren auf der Hinterseite des Hauses erfolgen, nicht durch die Haustür, die meistens schwer zu überwinden ist. Bei den Fenstern gelte es, die Beschläge so zu verstärken, dass das Aufhebeln schwieriger werde. Dadurch würde fast die Hälfte der Diebe abgeschreckt. Denn gut gesicherte Türen oder Fenster zu überwinden, erfordere mehr Zeit und verursache oft Lärm. „Und davor scheuen sich die Täter.“
     Viele einfache Maßnahmen für die Einbruchssicherheit könnten bereits in der Bauphase Berücksichtigung finden. Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat Stefan Bachmann sicherte hier Unterstützung zu: „Bei künftigen Baugebieten werden wir rechtzeitig die Zusammenarbeit mit der Polizei suchen, um das Wohnen in Ottersberg noch sicherer zu machen.“
    
Zum Schluss wies Moja auf die Möglichkeit hin sich von der Polizei kostenlos beraten zu lassen. Auch im Internet sind unter der Adresse www.polizei-beratung.de viele weitere Tipps und Informationen zum Thema „Einbruchsprävention“ zu erhalten.

     Manfred Kallendorf