Ottersberger Schulen: „Unsere guten Leistungen besser darstellen!“

SPD Stammtisch diskutiert über Zukunft des Schulstandortes Ottersberg Der Saal in der Otternklause war fast zur Hälfte gefüllt, als der Gastgeber des SPD Stammtisches, Manfred Kallendorf, die Gäste zur Schilderung ihrer Sorgen und Entwicklungsvorstellungen in der aktuellen Debatte um die Sicherung des Schulstandortes Ottersberg einlud.

Stefan Bachmann
Stefan Bachmann voll engagiert
Hier wird etwas deutlich gemacht.
Es sieht nur so aus, als würde hier gebetet.

      Neben Ortspolitikern und interessierten Gästen waren viele Elternvertreter, der Schulleiter der Wümmeschule, Walter Schlöffel-Pitschke, und der stellvertretende Schulleiter des Gymnasiums in Ottersberg, Ferdinand Pals, vertreten.
      „Wir wollen das vielfältige schulische Angebot in unserem Flecken erhalten und suchen deshalb mit Ihnen nach Wegen, auch bei sinkenden Schülerzahlen und steigendem Wettbewerb unsere Schulen für möglichst alle Kinder zugänglich zu machen“, umriss der anwesende Bürgermeisterkandidat der SPD, Stefan Bachmann, seine Position zu diesem Thema. Der Erhalt der Grundschulen in den Ortsteilen sei auch aus ökologischen Gründen notwendig, nach dem Grundsatz „kurze Wege für kurze Beine“, betonte die SPD-Schulpolitikerin Annegret Reysen und fand dafür überwiegend Zustimmung. Dennoch sei es wichtig, die Schulstandorte u.a. dadurch zukunftsfähig zu machen, dass Nutzungsoptionen auch für andere gesellschaftliche Gruppen geprüft und entwickelt werden. Damit lenkte ein Teilnehmer den Blick auf die demografischen Veränderungen, die sich auch im Bildungsbereich niederschlagen. In diesem Sinne die Schule als „Lebensort“ zu begreifen, kann sich Ferdinand Pals gut vorstellen und sieht darin eine große Herausforderung und eine ernst zu nehmende Aufgabe für die künftige Gestaltung von schulischen Angeboten.
Der Schulleiter der Wümmeschule in Ottersberg, Herr Walter Schlöffel-Pitschke, betont die Erfolge seiner Oberschule und verweist auch auf das Projekt der Inklusion. „Hier können Schüler mit und ohne Behinderungen gemeinsam lernen und voneinander profitieren“, so der Pädagoge. Ihr gutes Schulangebot gerate bei der IGS- und Gymnasiums-Debatte unberechtigter Weise ins Hintertreffen, so der Elternvertreter Norbert Weil.
      Der nunmehr auf den Weg gebrachte gemeinsame Schulbezirk Oyten-Ottersberg sei eher für die IGS Oyten von Vorteil. Wie könne das Gymnasium Ottersberg – stehend in Konkurrenz zu den Achimern – davon profitieren, war eine kritische Frage einer Teilnehmerin. „Eltern schicken ihre Kinder in eine Schule, von der sie glauben, dass sie dort bestens fürs Leben gerüstet werden“, betonte der Vizechef des Gymnasiums Ottersberg. „Und wir sind richtig gut: nur ist das vielleicht nicht allen bewusst. Wir müssen unsere Leistungsfähigkeit stärker im Bewusstsein der Menschen hier vor Ort verankern. Wir gehen auf unsere künftigen Schüler zu, besuchen die Grundschulen und sind mit den Eltern im Gespräch.“ Konsens war außerdem, dass die Qualität des Unterrichts unbestritten den Vorrang vor der Außendarstellung haben müsse. „Marketing“ sei eben noch nicht bei allen Schulen als notwendiges Mittel zur Schülerwerbung angekommen, bilanzierte ein weiterer Teilnehmer.
      „Wir werden mit Oyten auf Augenhöhe und selbstbewusst über die gemeinsame Nutzung der schulischen Angebote in unseren benachbarten Gemeinden reden. Dabei müssen wir die hohe Qualität des Gymnasiums Ottersberg als ortsnahes klassisches Angebot neben der IGS hervorheben“, kündigte Stefan Bachmann seine bereits geplanten Gespräche mit den Oytener Schulpolitikern an. Gemeinsam in kommunaler Verantwortung die Bildungsvielfalt zu erhalten und zu fördern – in diesem Zusammenhang wäre auch Sottrum einzubeziehen –, sei auch das politische Programm der jetzigen rot-grünen Landesregierung. „Wir müssen über die möglichen Wege und Modelle der Zusammenarbeit reden, um gut vorbereitet zu sein“, betonte auch die Vorsitzende der FGBO, Brigitte Mittendorf.

Hans-Jörg Wilkens, 05.02.2014

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