Bündelung von Kulturaktivitäten im alten Kortlanggebäude?

SPD-Stammtisch diskutiert Zukunft von KuKuC und anderen Kulturschaffenden Immerhin: Ein Dutzend Interessierte fanden sich beim jüngsten kommunalpolitischen Stammtisch der SPD ein, der sich im Wesentlichen mit der Zukunft des Kulturvereins KuKuC beschäftigte. Nachdem die drei Vertreter des Vereins, Jan Jaap Rosing, Gerd Geiser und Reinhard Röhrs, einen kurzen historischen Abriss mit insgesamt 750 Veranstaltungen gegeben hatten, kam man schnell auf die aktuelle Situation zu sprechen.

Um diese sieht es momentan nicht sehr rosig aus, auch wenn die drei Protagonisten sich den Optimismus nicht nehmen lassen. Denn dem eifrigen Verein fehlt schlicht ein festes Domizil, das er sich gern mit anderen Kulturschaffenden teilen würde. Keine Dauerlösung sind fremde Aufführungsstätten wie kürzlich ein Zirkuszelt oder demnächst am 14.06. die Mensa der Hochschule für Künste im Sozialen, wo man eine Veranstaltung aus der beliebten Reihe „Bühne frei“ stattfinden lassen will. Wie schon aus der Presse zu erfahren war, müsste die Räumlichkeit ca. 200 Personen Platz bieten, damit auch renommierte Künstler hier auftreten könnten. Wünschenswert wäre außerdem eine Lage im Kernort, möglichst in einem gewissen Abstand zur Wohnbebauung, weil sonst Konflikte vorprogrammiert sind.

Nachdem die Schulen mit ihren Festsälen bestenfalls als Übergangslösung für einzelne Veranstaltungen in Frage kommen, nahm die Runde vor allem drei Möglichkeiten in den Blick: das größtenteils leerstehende „Kortlang-Gebäude“, den gemeindeeigenen „Wümmekieker“ und einen verkleinert geplanten Bau einer Landrover-Werkstatt mit Mehrzweckhalle im Gewerbegebiet. Letzterer gilt jedoch augenblicklich als sehr unsicher, da noch an der Finanzierung gearbeitet werden muss.

So bleiben die zwei Objekte im Ortskern. Bei beiden müssten allerdings bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Dadurch würde die Chance bestehen, eine Nutzungsgemeinschaft von KuKuC, Hochschule und einer Galerie zu bilden. Großer Vorteil beim ehemaligen Restaurant „Wümmekieker“ wäre, dass der Flecken dort Eigentümer ist. Eine zeitnahe Begehung von Ratsmitgliedern, Verwaltung und Vereinsvertretern wird erste Informationen über den Umfang der notwendigen Baumaßnahmen bringen.

Beim noch zentraler gelegenen ehemaligen „Kortlang-Gebäude“ (jetzt REWE) ist eine Lösung nur mit dem neuen Eigentümer möglich. Dieser kommt nicht nur aus dem Ort, was Verhandlungen erleichtert, sondern hat auch der Gemeinde seine Gesprächsbereitschaft bezüglich der Nutzung des Gebäudes signalisiert. Hier wäre vielleicht ein erfolgversprechender Ansatz für ein Nutzungskonzept zu sehen. Auf jeden Fall wurde vereinbart, dass sich KuKuC und andere Nutzungsinteressanten mit ihrem Anliegen an die Ratsvertreter wenden, um schlussendlich Verhandlungen in dieser Sache auf den Weg zu bringen.

Ottersberg muss eine starke Kulturscene behalten. Und dazu gehört auch die Bereitstellung von entsprechenden Örtlichkeiten für die Kulturschaffenden. „Kunst und Kultur sind jedoch nicht zum Nulltarif zu haben. Da muss auch schon einmal etwas Geld in die Hand genommen werden“, fasste Manfred Kallendorf die Diskussion des Abends zusammen und versprach Unterstützung von Seiten seiner politisch Gleichgesinnten.

Manfred Kallendorf, 04.06.14