


Ich traf die Betreiber der Milchhof Otterstedt KG, Christian Holsten und Wilfried Bartels sowie die Mitglieder des Landvolk-Vorstands, Wolfgang Behling und André Mahnken zum Rundgang durch Boxenlaufstall, Melkhaus und Kälberaufzucht.
Übereinstimmend sprachen sich die lokalen Landwirte gegen eine Rückkehr zur Milchquote aus. Sie forderten allerdings faire Marktbedingungen. "Wir dürfen Lebensmittel nicht verramschen“ plädierte Bartels in Richtung Lebensmittelhandel und Verbraucher. „Ein Patentrezept haben wir alle nicht“ ergänzte Wolfgang Behling. Das Ergebnis des von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt in Berlin veranstalteten Milchgipfels war leider eher dürftig. Das Problem der Überproduktion wird so nicht gelöst.
Auch im Bundestag wurde am Donnerstag über die Milchkrise beraten. Strukturelle Veränderungen in unserem nationalen Milchsektor sind ebenso notwendig wie Maßnahmen auf europäischer Ebene. Faire Verträge für die Landwirte, unter anderem durch eine Abschaffung der Andienungspflicht, wären ein Anfang.
Neben dem Milchpreis war natürlich die Tierhaltung im Milchbetrieb ein wichtiges Thema für mich als Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion. Ich erkundigte mich bei den Praktikern unter anderem nach deren Erfahrungen mit sogenannten „hornlos“ gezüchteten Tieren. Die Tiere werden hier nicht auf der Weide gehalten, haben aber durch den offenen Boxenlaufstall den ganzen Tag frische Luft und viel Platz. Wir sehen hier, was im Moment in der konventionellen Landwirtschaft in Sachen Tierwohl geleistet wird.
Der Milchhof Otterstedt KG ist übrigens auch beim „Tag des offenen Hofes“ dabei, der dieses Jahr am Sonntag, den 12. Juni 2016, stattfindet. Alle teilnehmenden Höfe finden Sie hier: http://www.tag-des-offenen-hofes-niedersachsen.de/