Klingbeil trifft Deutsch-Russische-Community in Rotenburg

Der Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil traf sich vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine mit dem Rotenburger Bürgermeister Torsten Oestmann und rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Deutsch-Russischen-Community in Rotenburg. Der Dialog solle Gemeinsamkeiten betonen, aber auch Herausforderungen aufzeigen, die es zu bewältigen gelte, so Klingbeil.

Klingbeil verurteilt Krieg

Das Plenum der Deutsch Russischen Community berichtete zu Beginn des Gesprächs von der Betroffenheit des Krieges in der Ukraine. Viele der Anwesenden stammen selbst aus der Ukraine oder hätten dort Verwandte, sodass die Sorge um das Land und die Leute groß sei. Auch der Bundestagsabgeordnete verurteilte den Krieg scharf: „Putins Krieg in der Ukraine ist völkerrechtswidrig. Putin trägt dafür die Verantwortung. Er bringt großes Leid über das Land und die Ukrainerinnen und Ukrainer, die vielen Familien, Frauen und Kinder. Und er schadet damit auch Russland.“.

Thema des Dialogs mit dem Bundestagsabgeordneten war auch der Einfluss des Krieges auf das Leben der Russlandsdeutschen vor Ort. „In diesen herausfordernden Zeiten war es mir besonders wichtig, mich mit der Deutsch-Russischen-Community unserer Region zu treffen und mir ihre Sichtweisen und Gefühle anzuhören. Ich möchte wissen, wie ich als Bundestagsabgeordneter konkret helfen kann.“, so der SPD-Politiker. Anwesende berichteten von Diskriminierungserfahrungen: So seien Kinder von Russlandsdeutschen aufgrund der russischen Herkunftswurzeln in der Schule beschimpft oder ausgegrenzt, Eigentum beschädigt, Russlandsdeutschen ist gekündigt und beim Arzt die Behandlung verweigert worden. Die Sorge vor gesellschaftlicher Ausgrenzung sei sehr präsent, so eine Sprecherin aus dem Plenum.

„Melden Sie sich bei mir, ich kümmere mich persönlich darum!“

Lars Klingbeil betonte, dass die beschriebenen Diskriminierungen nicht hinzunehmen seien und machte den Anwesenden das konkrete Angebot, sich in Diskriminierungsfällen an ihn zu wenden: „Melden Sie sich bei mir und ich kümmere mich persönlich darum, indem ich mit Ärzten oder den Arbeitgebern telefoniere.“.

Zusammenfassend sagte der Bundestagsabgeordnete über das Treffen mit der Deutsch-Russischen-Community: „Das war ein sehr emotionales Treffen mit wichtigen Perspektiven für mich. Die Diskriminierung Einheimischer ist etwas, das wir nicht tolerieren können. Deutsche Staatsbürger dürfen aufgrund ihrer Herkunft nicht gefährdet werden! Viele Russinnen und Russen und viele Russlandsdeutsche stehen eng an der Seite der Ukraine und verachten die grausame Politik des Kremls. Wir dürfen als Gesellschaft nicht zulassen, dass die Politik anderer ein Keil zwischen uns und den hier lebenden Menschen mit russischen Wurzeln treibt. Bei all dem Leid und all unseren Überzeugungen haben wir die Verpflichtung zu zeigen, was uns eint: nämlich Dialogbereitschaft, Verständnis und das Miteinander. Insofern bin ich sehr froh über den gemeinsamen Dialog auf Augenhöhe.“.