Neubau oder Ausbau: Klingbeil und Schiefner im Austausch mit der Region

Auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten Lars Klingbeil ist der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Udo Schiefner, ins Bispinger Gewerbegebiet Horstfeld gekommen. Klingbeil, Bürgermeister, Landräte, Bürgerinitiativen und Gewerbetreibende der Region haben Schiefner ihre Sorgen und Argumente vorgetragen, sollte es entgegen der Alpha-E Zusagen zu einer ICE-Neubaustrecke mitten durch den Heidekreis kommen.

Region für Bestandsausbau

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Heidekreis sowie aus Celle, Harburg und Uelzen legten im Kartcenter in Bispingen sachlich die Bedenken dar: So seien in einem jahrelangen Dialogforum Ergebnisse zum Ausbau der Bestandsstrecke erarbeitet worden, auf die sich die Menschen der Region verlassen hätten. Mit Blick auf das vergangene Jahr und aktuelle Debatten werde jedoch deutlich, welche Dynamik und Unsicherheiten das Schienenausbauprojekt in der Region ausgelöst hatte, nachdem die Deutsche Bahn Planungen für einen Neubau durch den Heidekreis vorangetrieben hatte. Dies gefährde nicht nur Naturschutzgebiete, sondern auch zahlreiche beliebte Touristenattraktionen und wichtige Arbeitsplätze.
Klingbeil warnte in diesem Zusammenhang eindrücklich – auch mit Blick auf künftige Infrastrukturprojekte – vor einem Vertrauensverlust der Bürgerinnen und Bürger in politische Prozesse, wenn die zugesagten Ergebnisse von 2015 aus dem Dialogforum Schiene Nord nicht umgesetzt werden sollten.

Das Machbare umsetzen

„Wir wollen schnell mehr Kapazität auf der Schiene und schnelle Effekte beim Klimaschutz. Wenn wir das schnell und machbar umsetzen wollen, geht das nur mit unserer Lösung“, macht Klingbeil deutlich und verweist auf den Vorschlag von Olaf Lies zur Generalsanierung. Dafür werde die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Uelzen sechs Monate gesperrt, um saniert zu werden. Die Zeit, so Klingbeil, könne genutzt werden, um auch weite Teile des Schienenausbauprojekts Alpha-E umzusetzen. So könne in kürzester Zeit ein entscheidender Schritt zu mehr Schiene, mehr Klimaschutz und auch wieder mehr Vertrauen gemacht werden.

Schiefner zeigte sich im Austausch um den Streckenausbau verständnisvoll und machte deutlich, dass auch er den Ausbau der Bestandsstrecke im Zuge der Generalsanierung für einen guten und schnellen Weg halte, der zu schnellen Ergebnissen führen würde. Klingbeil begrüßte das Verständnis und machte zeitgleich deutlich, sich in Berlin weiterhin für den Ausbau der Bestandsstrecke stark zu machen.